Besser schlafen: Was gegen Schlafstörungen hilft

Dr. Schlotmann

Nicht nur Schäfchen zählen: Schlafstörungen wirkungsvoll bekämpfen

Immer mehr Menschen in Deutschland haben Schwierigkeiten, ein- und durchzuschlafen. Laut aktuellen Studien fühlen sich etwa 80 Prozent der Arbeitnehmer von Schlafstörungen betroffen. Eine besonders belastende Form, die Insomnie, betrifft sogar jeden zehnten Beschäftigten. Doch wie viel Schlaf brauchen wir wirklich, um ausgeruht und leistungsfähig zu sein? Was sind die häufigsten Ursachen von Schlafstörungen und wie beeinflussen sie die körperliche und geistige Gesundheit? Erfahren Sie, welche Arten von Schlafstörungen es gibt und wie Sie wieder zu einem erholsamen Schlaf finden können.

Was wird unter einer Schlafstörung verstanden?

Von einer Schlafstörung spricht man, wenn jemand über einen längeren Zeitraum hinweg Schwierigkeiten hat, in ausreichendem Maße gut zu schlafen. Dies kann sowohl an Problemen beim Einschlafen oder Durchschlafen liegen, an zu zeitigem Aufwachen oder qualitativ schlechtem Schlaf. Schlafstörungen beeinflussen oft die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sowie das allgemeine Wohlbefinden des Betroffenen während des Tages.

Welche Arten von Schlafstörungen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Schlafstörungen, die sich je nach Symptomen, Ursachen und Auswirkungen auf den Schlaf und das Wohlbefinden unterscheiden. Die verschiedenen Typen lassen sich dabei in drei Gruppen einordnen, welche wir im Folgenden einmal näher beleuchten.

Einschlafstörung

Eine Einschlafstörung gehört zu den häufigsten Schlafproblemen. Jeder von uns hatte schon einmal Einschlafprobleme trotz Müdigkeit, hat sich im Bett herumgewälzt, gegrübelt, auf die Uhr geschaut und sich morgens wie gerädert gefühlt. Tritt dies gelegentlich auf, ist das kein Grund zur Sorge.

Akut oder chronisch

Eine ernsthafte Störung liegt erst vor, wenn das Problem länger anhält. Dabei gilt: Über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen an mindestens drei Nächten in der Woche dauert das Einschlafen mehr als 30 Minuten. Wenn der Schlafmangel zu einer Beeinträchtigung des Wohlbefindens und Abnahme der Leistungsfähigkeit des Betroffenen führt, werden Einschlafprobleme als krankhaft bezeichnet. Als akut gilt sie, wenn sie länger als vier Wochen andauert und als chronisch, wenn sie länger als sechs Monate besteht.

Körperliche und psychische Auswirkungen

Einschlafstörungen können zu verschiedenen körperlichen und psychischen Auswirkungen führen – wie beispielsweise Müdigkeit, Gereiztheit, Antriebslosigkeit und Leistungsschwäche. Die Ursachen sind vielfältig und auf Stress, Sorgen, Anspannung oder andere psychische Probleme zurückzuführen. Auch Erkrankungen, Medikamente und Lärm können das Einschlafen erschweren. Es ist typisch, dass Einschlafstörungen nicht isoliert auftreten, sondern oft in Verbindung mit anderen Schlafstörungen wie Durchschlafstörungen oder dem Restless-Legs-Syndrom.

Durchschlafstörung

Wer an Durchschlafstörungen leidet, wacht nachts häufig auf und hat Schwierigkeiten, wieder einzuschlafen. Wenn das nächtliche Wiedereinschlafen länger als 30 Minuten dauert und die generelle Schlafdauer auf unter sechs Stunden verkürzt ist, spricht man von Durchschlafstörungen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Außerdem nimmt das Risiko im Alter zu.

Unruhiger Schlaf

Durchschlafstörungen können sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen. Bei manchen Patienten tritt das Einschlafen schnell ein, jedoch wachen sie vorzeitig auf und können nicht wieder einschlafen. Andere wachen häufig auf, können jedoch schnell wieder einschlafen. In beiden Fällen bleibt der Schlaf unruhig und leicht, und die Betroffenen können durch Bewegungen im Bett oder andere Reize leicht aufgeweckt werden. Wenn diese Symptome regelmäßig auftreten und sich über einen längeren Zeitraum hinziehen, können sie eine erhebliche Belastung darstellen.

Nächtliches Aufwachen

Dabei ist das nächtliche Aufwachen an sich nicht das eigentliche Problem bei Durchschlafstörungen. Denn tatsächlich wachen die meisten Menschen nachts mehrmals auf, ohne es zu bemerken, und schlafen danach ungestört weiter. Bei einer echten Durchschlafstörung hingegen wacht der Betroffene vollständig auf und kann dann nur noch schwer wieder einschlafen.

Sonderformen

Neben Einschlaf- und Durchschlafstörungen gibt es eine Reihe von weiteren Problemen, die den erholsamen Schlaf beeinträchtigen.

Atmungsstörungen: Schlafapnoe

Schnarchen ist eine Volkskrankheit, die insbesondere bei älteren Menschen verbreitet ist. Während in jungen Jahren weniger als jeder Zehnte betroffen ist, steigt die Prävalenz ab dem 65. Lebensjahr auf 40 bis 50 Prozent an. Schnarchen stellt an sich keine gesundheitliche Gefahr dar, sondern stört meist nur den Partner. Unregelmäßiges und lautes Schnarchen kann jedoch ein Anzeichen für ernstzunehmende Atemstörungen sein und sollte daher nicht ignoriert werden. Das Schlafapnoe-Syndrom betrifft etwa 2 bis 3 % der erwachsenen Bevölkerung – vor allem Männer sind betroffen. Es handelt sich dabei um eine Störung, bei der die Atemwege der Betroffenen im Schlaf so verengt sind, dass die Atmung erschwert oder sogar vollständig unterbrochen wird.

Bewegungsstörungen: Restless-Legs-Syndrom

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) beschreibt das Gefühl von zuckenden, zappelnden oder brennenden Beinen, insbesondere in den Abend- und Nachtstunden, wenn der Körper zur Ruhe kommt. Betroffene haben Schwierigkeiten, still zu sitzen oder zu schlafen, da die Beschwerden auftreten, wenn sie Ruhe und Entspannung suchen, wie beim Lesen, Fernsehen, im Kino oder Theater. Viele Patienten haben zusätzlich unwillkürliche Beinbewegungen im Schlaf, was nicht nur den Einschlafprozess, sondern auch den Tiefschlaf beeinträchtigt. Einschlaf- und Durchschlafstörungen führen zu einem chronischen Schlafmangel, der dazu führt, dass sich die Betroffenen oft müde und ausgelaugt fühlen.

Schlafsucht: Narkolepsie

Personen, die tagsüber regelmäßig unter plötzlichen Schlafattacken leiden und ein übermäßiges Schlafbedürfnis haben, obwohl sie keine offensichtlichen Anzeichen von Schlafproblemen zeigen, könnten an Narkolepsie erkrankt sein. Narkolepsie ist eine chronische Krankheit, die oft im jugendlichen Alter beginnt und aufgrund einer Autoimmunstörung, die die Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst, sowie erblicher Veranlagung vermutet wird. Aufgrund der ausgeprägten Müdigkeitsphasen besteht bei Betroffenen das Risiko, dem Schlafdruck nachzugeben und plötzlich einzuschlafen. Diese Schlafanfälle können insbesondere in monotonen Situationen wie beim Lesen, Fernsehen oder als Beifahrer im Auto auftreten, aber auch während anspruchsvollerer Tätigkeiten wie dem Essen, Schreiben oder Sprechen. Dies erhöht das Risiko von Unfällen und stellt eine Bedrohung für die Betroffenen und andere Verkehrsteilnehmer dar. Personen, die von dieser Schlafstörung betroffen sind, müssen daher auch bei scheinbar harmlosen alltäglichen Aktivitäten Einschränkungen in Kauf nehmen und Vorsichtsmaßnahmen im täglichen Leben treffen.

Nächtliche Ereignisse im Schlaf: Parasomnien

Albträume, Einschlafzuckungen und Schlafwandeln gehören zu den sogenannten Parasomnien, von denen fast jeder irgendwann in seinem Leben betroffen ist. Der Begriff „Parasomnie“ bezieht sich auf verschiedene unerwünschte Verhaltensweisen, die während des Schlafes oder des Schlaf-Wach-Übergangs auftreten können. In den meisten Fällen beeinträchtigen Parasomnien weder die Schlafqualität noch die Erholung. Gelegentlich können sie jedoch das Verlassen des Bettes oder das Erwachen aus dem Schlaf verursachen und dadurch den Gesamtschlaf stören. Wenn Parasomnien einmal oder sogar mehrmals pro Woche auftreten und störende Belastungen verursachen, spricht man von einer Albtraumstörung. Parasomnien sind vor allem im Kindesalter häufig, treten jedoch nach der Pubertät normalerweise nur noch selten auf.

Was sind die Ursachen von Schlafstörungen?

Je nachdem, an welcher Art Schlafstörung man leidet, kommen für Schlaflosigkeit verschiedene Ursachen in Frage, die von physischen, psychologischen und Umweltfaktoren beeinflusst werden.

So können Sorgen und Ängste den Schlaf stören und zu Einschlafproblemen, Aufwachen während der Nacht und frühem Erwachen führen. Auch ein unregelmäßiger Schlafrhythmus, ausgelöst durch Schichtarbeit oder Jetlag, kann zu Schlafstörungen führen. Schmerzen wie Kopfschmerzen und Beschwerden wie Rückenschmerzen, Arthritis, nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) und das Restless-Legs-Syndrom lassen Betroffene kaum zur Ruhe kommen und auch einige Medikamente und Substanzen wie Koffein, Alkohol und Nikotin können den Schlaf beeinträchtigen. Auch neurologische Störungen wie Parkinson, Alzheimer oder ein Schlaganfall und psychische Störungen wie Depressionen, bipolare Störungen sowie posttraumatische Belastungsstörungen wirken sich negativ auf den Schlaf aus. Sogar banale Dinge wie die Schlafumgebung – unbequeme Matratzen oder Kissen, laute Geräusche, zu hohe oder niedrige Raumtemperaturen und zu helles Licht – führen dazu, dass wir nicht einschlafen können.

Was sind die Risiken eines Abszesses im Mundraum?

Ein Abszess im Mund lässt sich mit den heutigen Methoden der Zahnmedizin problemlos heilen und ist bei schneller Behandlung nicht gefährlich. Problematisch wird es allerdings, wenn der Zahnabszess unbehandelt bleibt und die Infektion sich auf andere Bereiche des Körpers auswirkt. So ist es möglich, dass sich die Schwellung im Mundraum auf den Kopf, Kiefer oder Hals ausbreitet, was zu Schluck- und Atembeschwerden führt und im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein kann.
Ebenso kann der Eiter eines unbehandelten, aufgeplatzten Zahnabszesses zu einer Sepsis, einer Blutvergiftung, führen, da so die Bakterien aus der Wunde in den Körperkreislauf gelangen. Falls also ein Zahnabszess bei Ihnen auftritt, ist es in jedem Fall wichtig, schnell mit der Behandlung beim Zahnarzt zu beginnen.

Was sind die Auswirkungen auf die Gesundheit?

Schlafstörungen können gravierende Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit haben. Eine gestörte Schlafqualität kann zu ständiger Müdigkeit und Erschöpfung führen, welche das tägliche Leben beeinträchtigen und das Unfallrisiko erhöhen kann. Schlafmangel kann die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und zu Problemen im Gedächtnis, Konzentrationsproblemen sowie vermindertem Denkvermögen führen. Außerdem können Stimmungsstörungen, wie z.B. Reizbarkeit, Angstzustände oder Depressionen auftreten. Es besteht ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen, wie Herzrhythmusstörungen, Diabetes, Bluthochdruck und Fettleibigkeit. Auch die körpereigene Abwehr kann durch Schlafprobleme geschwächt werden und das Infektionsrisiko steigt. Hormonelle Veränderungen im Körper aufgrund von Schlafmangel können zudem das Risiko von Stoffwechselstörungen, Gewichtszunahme und anderen gesundheitlichen Problemen erhöhen.

Welche Tipps und Hausmittel gibt es zur Bekämpfung von Schlafstörungen?

Es gibt einige Tipps und Hausmittel, die helfen können, Schlafstörungen zu beheben:

  • Schlafroutine: Versuchen Sie, immer zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, um eine regelmäßige Schlafroutine zu entwickeln.
  • Entspannungstechniken: Verwenden Sie Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung, um Ihren Körper und Geist zu beruhigen und die Schlafqualität zu verbessern.
  • Schlafumgebung: Sorgen Sie für eine angenehme Schlafumgebung, indem Sie bequeme Bettwäsche und Kissen verwenden, das Zimmer kühl und dunkel halten und Lärm minimieren.
  • Schlafhygiene: Achten Sie auf eine gute Schlafhygiene, indem Sie den Konsum von Koffein, Nikotin und Alkohol einschränken, vor dem Schlafengehen nicht zu viel essen und regelmäßig körperliche Aktivitäten ausüben.
  • Atemübungen: Versuchen Sie, Atemübungen durchzuführen, wie beispielsweise tiefes Atmen oder progressive Muskelentspannung, um Stress abzubauen und Ihren Körper zu entspannen.
  • Kräutertees: Kräutertees wie Kamille- oder Lavendeltee können beruhigend wirken und den Schlaf fördern.
  • Ätherische Öle: Verwenden Sie ätherische Öle wie Lavendel oder Bergamotte, um eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen und den Schlaf zu fördern.
  • Schlafmittel: Schlafmittel sollten nur in Ausnahmefällen und unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, da sie abhängig machen und andere Nebenwirkungen haben können.
  • Lichttherapie: Eine gezielte Lichttherapie kann bei bestimmten Schlafstörungen wie der saisonalen affektiven Störung helfen.
  • Akupressur: Durch gezielte Druckpunkte auf dem Körper kann die Entspannung gefördert und der Schlaf verbessert werden.
  • Homöopathische Mittel: Es gibt homöopathische Mittel wie Passionsblume oder Baldrian, die bei Schlafstörungen eingesetzt werden können. Jedoch sollte man bei der Einnahme von homöopathischen Mitteln immer einen erfahrenen Homöopathen oder Arzt zu Rate ziehen.

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Es wird empfohlen, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, wenn Sie regelmäßig Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen haben und dadurch tagsüber beeinträchtigt sind. Insbesondere wenn Sie über längere Zeit an einer dauerhaften Schlaflosigkeit leiden und Ihre Lebensqualität beeinträchtigt ist, sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Ein Arzt kann eine gründliche Untersuchung durchführen, um eine zugrunde liegende Erkrankung auszuschließen oder zu behandeln. In einigen Fällen kann auch eine Überweisung an einen Schlafspezialisten notwendig sein, um weitere Untersuchungen durchzuführen oder eine spezialisierte Behandlung zu erhalten.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Behandlungsmöglichkeiten für Schlafstörungen umfassen nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Verhaltensänderungen, Schlafhygiene, Psychotherapie und Entspannungstechniken. Bei schwerwiegenden Schlafstörungen können Medikamente verschrieben werden, einschließlich Schlaftabletten, Antidepressiva und andere Mittel, die die Schlafqualität verbessern können. Auch ein Schlafapnoescreening kann helfen, die Ursache zu finden und zu behandeln. In einigen Fällen kann eine Kombination aus nicht-medikamentösen und medikamentösen Ansätzen erforderlich sein. Bei der Behandlung von Schlafstörungen kann es auch wichtig sein, zugrunde liegende medizinische oder psychische Erkrankungen zu behandeln, die zur Schlafstörung beitragen können.

FAQ

Um eine angenehme Schlafumgebung zu schaffen, sollten Sie auf eine angemessene Raumtemperatur achten, eine bequeme Matratze und Kissen verwenden, Lärm- und Lichtquellen minimieren und gegebenenfalls Entspannungs- oder Dufttechniken wie Lavendelöl anwenden.

Es wird empfohlen, vor dem Schlafengehen auf schwer verdauliche oder stimulierende Lebensmittel wie Alkohol, Koffein und schwere Mahlzeiten zu verzichten. Stattdessen können Lebensmittel wie Nüsse, Bananen und Milchprodukte den Schlaf fördern.

Wenn Sie nachts häufig aufwachen und nicht wieder einschlafen können, sollten Sie versuchen, den Raum zu verlassen, eine beruhigende Aktivität wie Lesen oder Atemübungen ausführen und gegebenenfalls eine Entspannungstechnik wie Progressive Muskelentspannung anwenden. Vermeiden Sie es, auf dem Handy oder Laptop zu scrollen.

Um Ihren Partner oder Ihre Partnerin bei Schlafstörungen zu unterstützen, können Sie gemeinsam an einer verbesserten Schlafhygiene arbeiten, eine Entspannungstechnik gemeinsam ausprobieren, auf eine angenehme Raumtemperatur achten und gegebenenfalls gemeinsam den Arzt aufsuchen.

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