Mundsoor

Dr. Schlotmann

Mundsoor: Ursachen, Symptome & Behandlung

Weißer Belag auf der Zunge und dem Zahnfleisch, ein pelziger Geschmack im Mund, stark gerötete Mundschleimhäute – all diese Symptome können auf eine hartnäckige Pilzinfektion im Mund, einen sogenannten Mundsoor, hindeuten. Mit der richtigen Behandlung lässt die Infektion allerdings meist unkompliziert behandeln.

Was ist Mundsoor?

Mundsoor ist eine Infektion im Mund- und Rachenraum, welche zumeist durch Hefepilze der Gruppe Candida albicans entsteht. Die Pilzinfektion breitet sich dabei auf der Zunge, der Innenseite der Wangen und der Lippen sowie auf dem Zahnfleisch und dem Gaumen aus. Mundsoor tritt oft bei älteren Menschen, kleinen Kindern, Babys oder Erwachsenen mit schwachem Immunsystem oder bestimmten Erkrankungen auf. Mundpilz ist ansteckend, allerdings kommt es nur dann zu einer Infektion, wenn Haut oder Schleimhäute geschädigt sind oder das Immunsystem geschwächt ist.

Welche Symptome treten bei Mundsoor auf?

Die häufigste Form von Mundsoor ist die pseudomembranöse Candidose. Diese zeigt sich typischerweise auf der Innenseite der Wangen und Lippen, am Gaumen und als Zungenpilz unter der Zunge. Klassischen Symptome von Mundsoor sind dabei:

• Stark gerötete Mundschleimhäute mit weißen Stippchen
• Verminderter Geschmackssinn
• Trockenes bzw. pelziges Gefühl oder Geschmack auf der Zunge oder im Mund
• Beschwerden beim Schlucken und Sprechen
• Brennen auf der Zunge
• Hals- und Rachenschmerzen
Mundgeruch
• Blutungen
• Vermehrtes Durstgefühl

Zudem gibt es zwei weitere Erscheinungsformen von Mundsoor. Die akute erythematose Candidose entsteht vor allem bei Einnahme von Antibiotika oder bei einer HIV-Infektion. Eine Infektion bringt keine weißen Beläge mit sich, stattdessen verspüren Patienten oft ein Brennen auf dem Zungenrücken. Die hyperplastische Candidose ist durch festhaftende, rötliche Beläge mit weißen Rändern gekennzeichnet und bleibt bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem häufig über lange Zeiträume bestehen.

Wie entsteht Mundsoor?

Die Ursache des Pilzes im Mund und auf der Zunge liegt im Hefepilz Candida albicans. Dieser kommt zwar bei rund der Hälfte der Menschen im Mundraum vor, allerdings entwickeln die meisten keine Beschwerden. Bei einem geschwächten Immunsystem kann sich der Pilz allerdings problemlos ausbreiten. So sind vor allem Kleinkinder, ältere Menschen oder Personen mit immunschwächenden Grundkrankheiten häufig von Mund- bzw. Zungenpilz betroffen. Zu den besonderen Risikofaktoren für die Entstehung einer Pilzinfektion im Mund gehören daher:

• HIV
• AIDS
• Konsum von Nikotin
• Diabetes mellitus
• Krebserkrankungen (z.B. Leukämie)
• Nährstoffmangel
• Mangelnde Mundhygiene
• Hohes Alter
• Wunden in der Mundhöhle

Wie wird ein Mundpilz diagnostiziert und behandelt?

In einem ersten Schritt erhebt der Zahnarzt die Anamnese und analysiert die vorliegenden Beschwerden. Obwohl der Arzt den Befall meist schon auf den ersten Blick identifizieren kann, nimmt er trotzdem in der Regel einen Erregernachweis mithilfe eines Abstrichs vor. So lässt sich unter dem Mikroskop genau feststellen, um welche Art von Erregern es sich handelt.
Für die Behandlung verschreibt der Zahnarzt Ihnen Antimykotika, ein Medikament, das gegen den Hefepilz wirkt. Bei regelmäßiger Einnahme dauert die Heilung von Mundsoor bis zu 14 Tage. Bei einem besonders hartnäckigen Pilz im Mund bei Erwachsenen und Kindern, der auch nach dieser Zeit nicht weggeht, ist eine weitere Rücksprache mit Ihrem Zahnarzt und die Planung einer weitergehenden Behandlung notwendig.

Wie lässt sich ein Mundpilz vorbeugen?

Die Candida-Hefen existieren bei vielen Menschen bereits in der Mundhöhle. Um das Risiko zu minimieren, dass eine Infektion ausbricht, gibt es einige Maßnahmen, die Sie für Ihre Gesundheit und die Ihrer Kinder ergreifen können:

Babys und Kindern: Achten Sie auf die regelmäßige Reinigung von Schnullern, Saugern und Beißspielzeugen
Ältere Personen: Ein geringer Speichelfluss begünstigt die Verbreitung von Bakterien und Pilzen. Halten Sie daher den Mundbereich dieser Personen feucht.
Personen mit Zahnprothesen: Der richtige Sitz und die regelmäßige Reinigung von Zahnprothesen ist ein wichtiger Bestandteil der Vorbeugung von Mundsoor.
Personen mit Immunschwäche: Da eine Immunschwäche dafür verantwortlich sein kann, dass sich Mundsoor immer wieder aufs Neue ausbreitet, kann die dauerhafte Einnahme von Antimykotikum sinnvoll sein.

Unabhängig von bestimmten Indikationen und Vorerkrankungen empfiehlt es sich, auf eine umfassende Mundhygiene zu achten und regelmäßig die Prophylaxe beim Zahnarzt wahrzunehmen. Dieser erkennt das Risiko einer Pilzinfektion bereits vor Ausbruch und kann Ihnen Tipps an die Hand geben, wie Sie am besten mit dem Risiko umgehen.

Welche Hausmittel helfen bei Mundsoor?

Es gibt einige Hausmittel, die dabei helfen, die Symptome des Candida-Hefepilzes im Mundraum zu lindern. Grundsätzlich ist allerdings festzuhalten, dass Hausmittel allein für die Behandlung nicht ausreichend sind und der Besuch beim Zahnarzt unerlässlich für die effektive Heilung ist. Besonders dann, wenn der Mundsoor nicht weggeht, egal ob bei Erwachsenen oder Kindern, sollten Sie einen Zahnarzt aufsuchen.

Hausmittel wie Apfelessig, Salzwasser oder Teebaumöl verschaffen als Spülung kurzfristig Erleichterung der Symptome. Auch der Einsatz von geschnittenem Knoblauch oder Zwiebeln auf den betroffenen Stellen beweist sich teilweise als kurzfristig effektiv.

Was muss ich bei Mundsoor beachten?

Wenn Sie als Erwachsener oder Ihre Kinder mit Mundsoor kämpfen, gibt es neben der medikamentösen Behandlung einige Faktoren, die sich unterstützend auf die Heilung auswirken können. Dazu gehören z.B.:

• gesunde und abwechslungsreiche Ernährung
• Stressreduktion
• ausgewogene körperliche Bewegung
• regelmäßige, gute orale Hygiene
• regelmäßig die Zahnbürste ersetzen
• bei Kindern: Schnuller und Flaschenaufsätze abkochen

Fazit

Mundsoor ist eine Infektion, die bei vielen Menschen niemals ausbricht. Passiert es allerdings doch, sei es durch ein geschwächtes Immunsystem, bestimmte Erkrankungen oder Indikationen wie Nährstoffmangel, lässt sich die Infektion mit Antimykotikum in den meisten Fällen gut behandeln. Durch die regelmäßige Rücksprache mit Ihrem Zahnarzt sorgen Sie so zügig wieder für eine gute Mundgesundheit.

FAQ

Mundsoor ist ansteckend und überträgt sich von Mensch zu Mensch. Allerdings kommt es nur dann zu einer Infektion, wenn Haut oder Schleimhäute beschädigt oder das Immunsystem zu schwach ist, um den Pilz in Schach zu halten.

Mundsoor wird in der Regel bis zu 14 Tage lang behandelt und sollte in dieser Zeit abklingen. Infektionen, die nach dieser Zeit noch immer bestehen, sollten mit dem Zahnarzt abgeklärt werden, um eine andere Behandlungsstrategie zu planen.

Mundsoor sollte in der Regel immer behandelt werden, um sicherzustellen, dass sich die Erreger nicht im Blut ausbreiten. Daher sollten Sie im Falle einer Pilzinfektion immer einen Zahnarzt konsultieren und nicht abwarten, bis der Mundsoor von allein verschwindet.

Bei Verdacht auf Mundsoor oder bei anhaltenden Beschwerden entwickeln wir bei Dr. Schlotmann gemeinsam mit Ihnen einen Behandlungsplan. In unseren Praxen in Dorsten, Recklinghausen, Gelsenkirchen und Wesel beraten wir Sie gerne näher zum individuellen Vorgehen.

Diese Artikel könnten Sie ebenfalls interessieren

Terminbuchung für Erwachsene