10 Tipps gegen Mundgeruch

Dr. Schlotmann

10 effektive Tipps gegen Mundgeruch

Jede vierte Person in Deutschland leidet unter Mundgeruch. In den meisten Fällen stecken harmlose Ursachen hinter dem unangenehmen Atem. In diesen Fällen helfen ein paar schnelle Tipps, um diesen effektiv zu bekämpfen. Seltener gibt es ernstere Gründe dafür.

Welche Arten von Mundgeruch gibt es?

Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen zwei Arten, Foetor ex ore und Halitosis. Foetor ex ore beschreibt die Form, die nur beim Ausatmen bzw. bei geöffnetem Mund wahrnehmbar ist. Bei einer Halitosis hingegen ist der Geruch auch beim Ausatmen durch die Nase zu riechen. Die Gründe für eine Halitosis liegen im HNO-Bereich, während die Ursachen einer Foetor ex ore in der Mundhöhle zu finden sind. Neben diesen beiden Arten gibt es weitere Unterkategorien von:

  • Fauliger Mundgeruch: ist häufig ein Anzeichen für Karies, Zahnfleisch- oder Mandelentzündungen.
  • Säuerlicher Mundgeruch: entstammt häufig Problemen mit der Magensäure und geht häufig mit Symptomen wie Sodbrennen oder einem Magenleiden einher.
  • Süßlicher Mundgeruch: riecht in vielen Fällen nach Aceton und betrifft oft Patienten, die sich in einer Fastenkur befinden oder unter Essstörungen oder Lebererkrankungen leiden.
  • Metallischer Mundgeruch: tritt eher selten auf und ist im Allgemeinen auf Magenprobleme, Zahnentzündungen oder Erkrankungen wie Gelbsucht oder Metall-Vergiftungen zurückzuführen.
  • Fäkaler Mundgeruch: deutet oft auf eine unzureichende Zahn- und Mundhygiene, fehlenden Speichelfluss hin und rührt häufig vom Magen oder Darm her.
  • Mundgeruch nach Ammoniak: tritt beim Ausatmen oder Sprechen auf und kann auf eine Ursache in der Leber oder den Nieren hinweisen.

Was sind die Ursachen von Mundgeruch?

In 90 % der Fälle liegt die Ursache in einer Störung im Mund-, Rachen- oder Nasenraum. In den restlichen Fällen handelt es sich zumeist um Nebenwirkungen von verschiedenen Medikamenten. Weitere Ursachen für Mundgeruch in Form einer Foetor ex ore sind:

  • Zahn- oder Zahnfleischprobleme, z.B. durch Zahnfleischentzündungen, mangelnder Mundhygiene und Essensrückstände, Parodontitis oder kariösen Zähnen
  • Entzündungen des Zahnhalteapparates
  • Schlechtsitzender Zahnersatz
  • Gestörte Mundflora, z.B. durch falsche Ernährung, zu viel Kaffee oder übermäßigen Alkoholkonsum
  • Abszesse im Mundraum
  • Mundtrockenheit, z.B. durch Schnarchen, Rauchen oder Alkohol
  • Zungenbelag
  • Hormonelle Veränderungen, z.B. während der Menstruation oder einer Schwangerschaft

Die Ursachen einer Halitosis sind zumeist außerhalb des Mundraums zu finden. Dazu gehören Infektionskrankheiten, Lungenerkrankungen, Mandelentzündungen, Magengeschwüre oder Magenschleimhautentzündungen, Sodbrennen, Diäten (vor allem bei Aceton-Mundgeruch) oder in sehr seltenen Fällen Tumore.

10 Tipps, um Mundgeruch loszuwerden

Da es in den meisten Fällen eher harmlose Ursachen hat, gibt es viele Tipps und Hausmittel, um den unangenehmen Atem einfach von zu Hause aus loszuwerden.

Langanhaltender Mundgeruch, der trotz Zähneputzens besteht, sollten Sie beim Zahnarzt abklären
  1. Regelmäßig Mundspülungen verwenden

    Antibakterielle Mundspülungen verhindern Mundgeruch, indem sie die dafür verantwortlichen Bakterien abtöten. Dies ist vor allem für Bereiche im Mundraum wichtig, die Sie mit der Zahnbürste nur schwerlich erreichen. Als Teil einer täglichen Zahnputzroutine wirkt die Mundspülung so zuverlässig Gerüchen entgegen.

  2. Zahnhygiene überprüfen

    Das richtige Zähneputzen bildet die Grundlage für Ihre Zahngesundheit. Nur mit der richtigen Technik entfernen Sie effektiv alle schädlichen und geruchsbildenden Bakterien, die sich im Laufe des Tages in den Zahnzwischenräumen ansammeln. Auch die umfassende Pflege von Zahnimplantaten ist dabei zentral. Sollten Sie trotz Zähneputzens unter einem unangenehmen Geruch leiden, kann es hilfreich sein, die eigene Putztechnik zu überprüfen.

  3. Zungenreinigung durchführen

    Die Zunge bietet ein wahres Paradies für Bakterien, die sich in den kleinen Falten ansammeln und vermehren. Eine regelmäßige Reinigung der Zunge verhindert die Bildung von Zungenbelag und damit von Mundgeruch, da der Belag meist von einem unangenehmen Geruch begleitet wird.

  4. Zahnseide benutzen

    Der regelmäßige Einsatz von Zahnseide unterstützt Sie darin, Ihren Mundraum umfassend zu reinigen. Allein mit der Zahnbürste ist es kaum möglich, alle Zahnzwischenräume ausreichend zu reinigen. Mit Zahnseide gelangen Sie auch an schwierige Stellen und vermeiden, dass sich in den Zwischenräumen Bakterien ansammeln.

  5. Ölziehen

    Das Ölziehen ist seit jeher ein beliebtes Hausmittel gegen unangenehme Gerüche im Mund. Das Durchspülen der Mundhöhle bindet Giftstoffe und schädliche Bakterien, die Sie dann mitsamt des Öls einfach aus dem Mundraum ausspülen. Damit erzielen Sie positive Effekte für Ihre Zähne und das Zahnfleisch.

  6. Salbeitee trinken

    Genau wie das Ölziehen ist Salbeitee ein verbreitetes Hausmittel, um Mundgeruch zu bekämpfen. Das liegt vor allem an der antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung des Tees. Den Tee können Sie wie gewohnt trinken oder auch als natürliche Mundspülung verwenden.

  7. Gesunde und ausgewogene Ernährung beachten

    Eine zuckerarme Ernährung bietet eine gute Basis, um Mundgeruch zu vermeiden. Zucker ist für viele Bakterien eine Nahrungsgrundlage und begünstigt die Entstehung von Karies. Mit einer Reduktion des Zuckerkonsums entziehen Sie den geruchsbildenden Bakterien damit ihre Nahrung. Auch extreme Diäten oder strenges Fasten, bei denen Patienten wenige Kohlenhydrate konsumieren, sind eine häufige Ursache.

  8. Viel Wasser trinken

    Wer über den Tag hinweg wenig trinkt, vernachlässigt damit seinen Wasserhaushalt und gleichzeitig die eigene Mundhygiene. Mit Wasser halten Sie Ihren Mund feucht und spülen die in Essensresten vorhandenen Bakterien und Keime herunter. Um beim Trinken keine neuen Bakterien auf den Plan zu rufen, ist von zuckerhaltigen Getränken abzuraten.

  9. Alkohol, Kaffee und Rauchen reduzieren bzw. vermeiden

    Der Konsum von Alkohol, Kaffee und Tabak sorgt bereits selber für Mundgeruch. Zusätzlich trocknen Alkohol und regelmäßiges Rauchen allerdings auch den Speichelfluss aus und sorgen dafür, dass der Mund austrocknet. Somit ist deutlich weniger Speichel zur Verfügung, um schädliche Bakterien abzutransportieren. Eine Reduktion des Konsums ist für die Mundgesundheit also in jedem Fall förderlich.

  10. Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt wahrnehmen

    Eine regelmäßige Prophylaxe beim Zahnarzt hilft Ihnen dabei, Ihre Zahngesundheit langfristig aufrechtzuerhalten und Probleme im Mundraum direkt zu erkennen und behandeln zu können. Ihr Zahnarzt untersucht dabei Ihre Zähne und den Mundraum auf Entzündungen, reinigt die Zähne und entfernt Zahnstein, der sich mit der Zeit an den Zähnen ansammeln kann. So können Sie sich nach dem Zahnarztbesuch sicher sein, dass Ihre Mundgesundheit im Gleichgewicht ist.

Wann ist es bei Mundgeruch ratsam, zum Zahnarzt zu gehen?

Grundsätzlich sind regelmäßige Zahnarztbesuche der beste Weg, um ernsthafte Ursachen für Mundgeruch schnell zu erkennen. Zudem gibt es einige Zahnzwischenräume im Mundraum, die sich ohne eine professionelle Zahnreinigung nur schwierig säubern lassen. Bei unangenehmen Gerüchen im Mund ist ein Besuch beim Zahnarzt dann notwendig, wenn der Geruch trotz Zähneputzen und Mundspülungen nicht verschwindet und über einen längeren Zeitraum anhält.

Sollte der Mundgeruch sich nicht auf eine mangelnde Mund- oder Zahnhygiene zurückführen lassen, ist es in den meisten Praxen mit sogenannten Halimeter-Geräten möglich, alternative Ursachen aufzuspüren. So lässt sich zuverlässig herausfinden, woher der Mundgeruch kommt und welche Maßnahmen nötig sind, um ihn zu bekämpfen.

Fazit

Mundgeruch hat in den meisten Fällen keine schwerwiegenderen Ursachen. Dennoch sollten Sie sich darüber bewusst sein, auf welche Entzündungen oder Erkrankungen fauliger, fäkaler, süßlicher oder säuerlicher Geruch hindeuten. Nur mit einem Besuch beim Zahnarzt lässt sich darauf basierend feststellen, woher der Mundgeruch kommt.

FAQ

Obwohl Mundgeruch in den meisten Fällen harmlose Hintergründe hat, kann ein langanhaltender, unangenehmer Geruch aus Mund und Nase ein Zeichen für bestimmte Erkrankungen sein. Dazu zählen zum Beispiel Erkrankungen oder Entzündungen der Nieren, des Magens oder der Leber.

Zuckerfreie Kaugummis sind eine gute Möglichkeit, um den unangenehmen Geruch kurzfristig zu bekämpfen. Zuckerhaltige Kaugummis hingegen überschatten zwar den Geruch, befeuern aber gleichzeitig die Bakterien, die sich von Zucker ernähren und den Geruch verursachen.

Eine ungesunde und unausgewogene Ernährung, regelmäßiges Rauchen oder der Konsum von Alkohol können Ursachen für den Geruch sein. Häufig hilft es, diese Gewohnheiten abzulegen oder zumindest zu reduzieren.

Neben einem faulen, fäkalen, süßlichen oder säuerlichen Geruch sind auch weißer Belag oder ein brennendes Gefühl auf der Zunge, vermehrter Schleim im Rachen, ein ausgetrockneter Mundraum, saures Aufstoßen oder häufiges Räuspern Anzeichen für Mundgeruch.

Mundgeruch selbst ist nicht vererbbar. Allerdings haben einige Menschen genetische Prädispositionen, die für mehr Bakterien und Keime im Mundraum verantwortlich sind oder den Patienten anfälliger für bestimmte Entzündungen machen. Auslöser für den unangenehmen Geruch sind somit zum Teil vererbbar.

Mundgeruch ist behandelbar. Dabei kommt es allerdings auf die konkreten Ursachen an, in welcher Form die Behandlung stattfindet und wie schnell sie Ergebnisse zeigt.

Haben Sie regelmäßig mit Mundgeruch zu kämpfen, der trotz einer guten Mundhygiene nicht verschwinden will? In den Praxen von Dr. Schlotmann in Dorsten, Gelsenkirchen und Wesel helfen wir Ihnen dabei, die Ursachen zu finden und zu behandeln.

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