Sportverletzungen

Erfahren Sie, wie sich Zerrung und Prellungen behandeln lassen

Dr. Schlotmann

Sport ist eine wunderbare Möglichkeit, fit zu bleiben – doch Verletzungen können schnell passieren. Sportverletzungen verursachen Schmerzen und bremsen Trainingsfortschritte aus. Erfahren Sie, wie sich Zerrung und Prellungen behandeln lassen und wie im Vergleich dazu bei Muskelfaserriss oder Bänderriss die Behandlung aussieht. Zudem geben wir Ihnen Tipps, wie Sie schnell wieder aktiv werden und Maßnahmen zur Vorbeugung typischer Sportverletzungen.  

Was sind Sportverletzungen? 

Sportverletzungen sind Verletzungen, die während sportlicher Aktivitäten auftreten. Sie betreffen oft Muskeln, Gelenke, Bänder, Sehnen und Knochen. Verletzungen im Sport lassen sich grob in zwei Kategorien unterteilen: 
 
Akute Verletzungen: Diese entstehen plötzlich durch äußere Einwirkungen wie Stürze, Zusammenstöße oder Überdehnungen.  

  • Verstauchung (Überdehnung von Bändern) 
  • Prellung (Schläge auf Muskeln oder Knochen) 
  • Muskelzerrung (Überlastung von Muskelfasern) 
  • Knochenbruch 

Überlastungsverletzungen: Diese entstehen durch wiederholte Belastung ohne ausreichende Erholung. 

  • Sehnenentzündungen (Tendinitis) 
  • Stressfrakturen (kleine Risse in Knochen durch Überlastung) 
  • Läuferknie (Iliotibiales Bandsyndrom) 

Welche typischen Sportverletzungen gibt es?  

Bei intensiver sportlicher Betätigung sind Verletzungen leider keine Seltenheit. Besonders in beliebten Sportarten wie Fußball, Basketball oder Laufen kommt es oft zu Überlastungen und akuten Verletzungen. Diese Aktivitäten belasten Muskeln, Gelenke und Bänder, was das Risiko für bestimmte Verletzungen erhöht. Daher ist es wichtig, bei auftretenden Symptomen frühzeitig einen Arzt aufzusuchen, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden und eine gezielte Behandlung zu ermöglichen. 

Meniskusschaden 

Der Meniskus ist eine knorpelige Struktur im Knie, die als Stoßdämpfer zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein dient. Ein Meniskusschaden entsteht oft durch plötzliche Verdrehungen oder Überbelastung des Knies, wie sie etwa beim Fußball oder Tennis vorkommen. Symptome sind Schmerzen, Schwellungen und eine eingeschränkte Beweglichkeit des Knies.  

Kreuzbandriss 

Ein Kreuzbandriss betrifft meist das vordere Kreuzband (VKB), welches das Knie stabilisiert. Diese Verletzung tritt häufig bei Sportarten auf, die schnelle Richtungswechsel, abruptes Stoppen oder Sprünge erfordern, wie Fußball, Basketball oder Skifahren. Typische Anzeichen sind ein lautes Knacken, starke Schmerzen und Instabilität im Knie. 

Bänderriss 

Bänderrisse betreffen in der Regel die Bänder in den Gelenken, vor allem am Sprunggelenk, Knie oder Handgelenk. Ein häufiges Beispiel ist das Umknicken des Fußes, wodurch das Außenband im Sprunggelenk reißt. Symptome sind plötzliche Schmerzen, Schwellung und manchmal ein Bluterguss.  

Muskelfaserriss

Ein Muskelfaserriss entsteht, wenn einzelne Muskelfasern oder ganze Bündel durch plötzliche Überdehnung reißen. Das passiert häufig bei explosiven Bewegungen wie Sprinten oder Springen. Diese Verletzung tritt vor allem in den Beinmuskeln auf. Symptome sind akute, stechende Schmerzen, eine Muskelverhärtung und Funktionsverlust des betroffenen Muskels.  

Was sind die typischen Symptome von Sportverletzungen?  

Die Symptome von Sportverletzungen können je nach Art und Schweregrad stark variieren. Dabei ist zu beachten, dass das Schmerzempfinden individuell sehr unterschiedlich sein kann. Einige Menschen verspüren bereits bei kleinen Verletzungen starke Schmerzen, während andere selbst bei schwereren Verletzungen nur geringe Beschwerden haben. Typische Anzeichen für eine Sportverletzung sind jedoch oft deutlich wahrnehmbar und sollten ernst genommen werden, um langfristige Schäden zu vermeiden. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden ist es immer ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um die genaue Ursache abzuklären und eine passende Therapie einzuleiten. 

  • Blutergüsse (Hämatome): 
    Blutergüsse entstehen, wenn kleine Blutgefäße unter der Haut durch einen Schlag oder Aufprall reißen. Die Haut verfärbt sich blau-lila, später gelb-grün, und es kann Druckschmerz auftreten.  
  • Empfindlichkeit: 
    Verletzte Bereiche sind häufig empfindlich gegenüber Berührung. Selbst leichter Druck kann Schmerzen verursachen. 
  • Schwellung und Rötung: 
    Eine Schwellung tritt auf, wenn Gewebeflüssigkeit oder Blut in das betroffene Gebiet eindringt. Rötung und Wärmegefühl entstehen, weil der Körper verstärkt Blut in die betroffene Region pumpt, um die Heilung zu unterstützen.  
  • Schmerzen: 
    Akuter, stechender oder dumpfer Schmerz ist ein häufiges Symptom von Sportverletzungen. Der Schmerz kann plötzlich bei der Verletzung auftreten oder sich allmählich entwickeln, besonders bei Überlastungsschäden. 
  • Bewegungseinschränkungen: 
    Verletzte Gelenke oder Muskeln sind oft in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Betroffene haben Schwierigkeiten, das Gelenk zu beugen oder zu strecken. 
  • Instabilität: 
    Bei Bänderrissen, insbesondere im Knie- oder Sprunggelenk, fehlt die nötige Stabilität, um das Gelenk sicher zu belasten.  
  • Knacken oder Reißen: 
    Ein plötzliches Knacken oder Reißen während einer Bewegung kann auf eine schwere Verletzung hinweisen, wie etwa bei einem Kreuzbandriss oder Muskelfaserriss. 

Welche Ursachen gibt es für Sportverletzungen? 

Sportverletzungen entstehen oft durch eine Kombination aus Überlastung, mangelnder Vorbereitung und unzureichender Vorsicht. Wenn man jedoch auf seinen Körper achtet und einige Vorsichtsmaßnahmen einhält, lassen sich viele Verletzungen vermeiden. 

Zu den häufigsten Ursachen für Sportverletzungen zählen: 

  • Unzureichendes Aufwärmen: 
    Ohne ausreichendes Aufwärmen sind Muskeln und Gelenke weniger flexibel und anfälliger für Verletzungen.  
  • Überbelastung: 
    Wiederholte oder zu intensive Belastung des Körpers, ohne ausreichende Pausen oder Erholungsphasen, kann zu Überbeanspruchung und Überlastungsschäden wie Sehnenentzündungen, Stressfrakturen oder Muskelverspannungen führen.  
  • Schlechte Technik: 
    Falsche Bewegungsabläufe, insbesondere bei komplexen Sportarten wie Gewichtheben, Laufen oder Ballsportarten, können zu Fehlbelastungen und Verletzungen führen.  
  • Mangelnde Fitness: 
    Eine unzureichende allgemeine oder spezifische Fitness schwächt Muskeln und Gelenke und erhöht die Verletzungsgefahr. Wer nach längerer Pause oder ohne vorheriges Training plötzlich mit intensiven sportlichen Aktivitäten beginnt, sollte die Intensität langsam steigern und sich zunächst auf den Aufbau der Grundfitness konzentrieren. 
  • Übermüdung und Erschöpfung: 
    Erschöpfte Muskeln und Gelenke reagieren langsamer und unkoordiniert, was die Gefahr von Fehltritten oder falschen Bewegungen erhöht. 
  • Plötzliche Bewegungen oder Stöße: 
    Ein plötzliches Abstoppen, schnelle Richtungswechsel oder Sprünge können dazu führen, dass Muskeln, Bänder oder Gelenke überlastet werden.  
  • Ungeeignetes Equipment oder schlechte Ausrüstung: 
    Falsches Schuhwerk, schlecht sitzende Schutzkleidung oder defekte Sportgeräte können zu Verletzungen führen.  
  • Äußere Einflüsse: 
    Kontakt mit anderen Sportlern, etwa durch Kollisionen oder Tacklings, kann zu Prellungen, Knochenbrüchen oder Gelenkverletzungen führen.  
  • Unzureichende Regeneration: 
    Mangelnde Erholung nach intensiven Trainingseinheiten oder Wettkämpfen kann den Körper anfälliger für Verletzungen machen, da Muskeln und Gewebe nicht genügend Zeit haben, sich zu regenerieren. 

Expertenmeinung zur Rehabilitation nach Sportverletzungen 

Pascal Schmale Physiotherapeut

„Der Körper hat eine erstaunliche Fähigkeit, sich selbst zu heilen. Unsere Aufgabe ist es, ihn auf diesem Weg zu begleiten.“ 

Pascal Schmale

Physiotherapeut 

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Sportverletzungen  

Die PECH-Regel ist eine einfache und effektive Sofortmaßnahme, um akute Sportverletzungen wie Verstauchungen, Zerrungen oder Prellungen zu behandeln.  

  • Pause: Sofort die sportliche Aktivität abbrechen, um die Verletzung nicht zu verschlimmern.  
  • Eis: Kühlung der betroffenen Stelle mit Eis (z.B. Eispackungen oder kalte Kompressen) reduziert die Schwellung und lindert Schmerzen. Wichtig: Eis nie direkt auf die Haut legen, um Erfrierungen zu vermeiden – immer ein Tuch oder eine Schicht dazwischen legen. 
  • Compression: Anlegen eines elastischen Verbands, um die verletzte Stelle zu komprimieren. Der Verband sollte fest, aber nicht zu eng sein, um die Durchblutung nicht zu beeinträchtigen. 
  • Hochlagern: Die verletzte Extremität hochlagern, idealerweise über Herzhöhe, um den Rückfluss von Blut und Gewebeflüssigkeit zu fördern. 

Die PECH-Regel sollte in den ersten 24 bis 48 Stunden nach einer Sportverletzung angewendet werden. Bei schwereren Verletzungen ist es wichtig, so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. 

Physiotherapeut hilft Patientin bei ihrer Sportverletzung

Wie kann ich Sportverletzungen vorbeugen? 

Vorbeugung ist der Schlüssel, um Sportverletzungen von Anfang an zu vermeiden und gesund aktiv zu bleiben. Der Körper muss schrittweise auf Belastungen vorbereitet werden, um Überlastungen zu verhindern. Besonders wichtig ist es, das Training an das eigene Fitnesslevel anzupassen und nicht zu schnell zu viel zu erwarten. Sportler, die vorsichtig starten und die Intensität langsam steigern, können ihr Verletzungsrisiko deutlich reduzieren. Hier sind einige bewährte Strategien zur Vermeidung von Sportverletzungen: 

Verwendung geeigneter Sportausrüstung

Korrekt sitzende Schuhe und angepasste Sportausrüstung verhindern Verletzungen beim Training. Schuhe sollten guten Halt bieten, die Gelenke stützen und für die jeweilige Sportart geeignet sein (z.B. Laufschuhe zum Joggen oder Hallenschuhe für Indoor-Sportarten). Schutzkleidung wie Helme, Schienbeinschoner oder Handschuhe reduzieren ebenfalls das Verletzungsrisiko. 

Stärkung der Muskulatur

Ein gut durchdachtes Krafttraining stärkt die Muskulatur, verbessert die Stabilität der Gelenke und reduziert das Verletzungsrisiko. Übungen, die auf die Körpermitte abzielen, unterstützen die Haltung und verringern Fehlbelastungen. Zudem helfen regelmäßige Dehnübungen, die Flexibilität zu verbessern. 

Regelmäßige Pausen und ausreichende Erholung 

Überlastung ist eine häufige Ursache für Sportverletzungen. Regelmäßige Pausen geben den Muskeln Zeit zur Regeneration. Dies reduziert das Risiko von Ermüdungsverletzungen wie Stressfrakturen oder Sehnenentzündungen. 

Aufwärmen vor dem Sport 

Aufwärmübungen bereiten den Körper auf die bevorstehende Belastung vor. Dynamische Dehnübungen und leichte Aktivitäten wie Joggen oder Springen erhöhen die Durchblutung der Muskeln und verbessern die Beweglichkeit der Gelenke. 

Richtige Technik und Körperhaltung 

Eine korrekte Ausführung der Bewegungen wie z.B. der Lauftechnik vermeidet Verletzungen. Es lohnt sich, regelmäßig die Sporttechnik zu überprüfen und gegebenenfalls mit einem Trainer zu arbeiten, um Fehlbelastungen zu verhindern. Durch eine Laufanalyse lässt sich so zum Beispiel die Lauftechnik optimieren 

Wie werden Sportverletzungen behandelt? 

Die Behandlung von Sportverletzungen kann je nach Art und Schwere der Verletzung sehr unterschiedlich ausfallen. Während leichte Verletzungen oft mit einfachen Maßnahmen behandelt werden können, benötigen schwerere Verletzungen eine gezielte medizinische Betreuung. Unabhängig von der Art der Verletzung ist es jedoch wichtig, die richtigen Schritte frühzeitig einzuleiten, um eine vollständige und rasche Genesung zu fördern. Nach der Akutphase ist eine Rehabilitation wichtig, um die volle Funktionsfähigkeit wiederherzustellen und erneuten Verletzungen vorzubeugen. Eine enge Zusammenarbeit von Sportmedizin und Physiotherapie ist wichtig. 

Hier sind die wichtigsten Ansätze, die je nach Verletzung zur Anwendung kommen: 

  • Erste-Hilfe-Maßnahmen: Die PECH-Regel (Pause, Eis, Compression, Hochlagern) lindert Schmerzen und Schwellungen. 
  • Medikamentöse Behandlung: Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen bei Schmerz und Entzündung. 
  • Physiotherapie: Gezielte Übungen zur Wiederherstellung der Beweglichkeit, Muskulaturstärkung und Gelenkstabilität. Massagen und Elektrotherapie können ebenfalls eingesetzt werden. 
  • Ruhigstellung und Schienen: Bei schweren Verletzungen wie Brüchen oder Bänderrissen ist oft eine Ruhigstellung nötig. 
  • Chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen, wie bei Kreuzbandrissen, sind Operationen zur Reparatur erforderlich, gefolgt von Rehabilitation. 
  • Regenerative Therapien: Methoden wie PRP oder Stammzelltherapien fördern die Heilung und Regeneration. 

Wann sollte ich zum Arzt gehen? 

In manchen Fällen ist eine ärztliche Untersuchung wichtig, um ernsthafte Verletzungen oder Komplikationen auszuschließen. Du solltest zum Arzt gehen, wenn: 

  1. Die Schmerzen unerträglich sind oder nicht nachlassen. 
  1. Eine deutliche Schwellung auftritt, die sich nicht verringert. 
  1. Du dein Gelenk oder die betroffene Körperstelle nicht mehr bewegen kannst. 
  1. Es zu Verletzungen wie offenen Wunden, starken Prellungen oder Verdacht auf Brüche kommt. 
  1. Das Gelenk instabil wirkt oder das Gefühl von „Nachgeben“ auftritt. 
  1. Anhaltende Symptome (länger als ein paar Tage), die sich verschlimmern oder neue Symptome. 
  1. Infektionszeichen wie Rötung, Überwärmung oder Fieber hinzukommen. 

Wann hilft der Physiotherapeut?  

Ein Physiotherapeut unterstützt insbesondere bei der Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen, um die Beweglichkeit und Stärke wiederherzustellen. Gezielte Übungen, Massagen und Manuelle Therapie lindern chronische Schmerzen oder akute Beschwerden. Bei Einschränkungen in der Beweglichkeit, helfen individuelle Übungen und Mobilisationstechniken. Zudem stärken die Übungen die Muskulatur, um Stabilität und Funktion zu verbessern – insbesondere nach Verletzungen. Auch zur Prävention von Verletzungen gibt es gezielte Trainingsprogramme, die auf Sportart oder Aktivitäten abgestimmt sind. Nach chirurgischen Eingriffen ist die postoperative Nachsorge mit Krankengymnastik ebenfalls wichtig, um den Heilungsprozess zu unterstützen und die Funktion wiederherzustellen.  

FAQ

Die Heilungsdauer hängt von der Art und Schwere der Verletzung ab. Kleinere Verletzungen wie Muskelzerrungen können innerhalb von ein bis zwei Wochen heilen, während schwerere Verletzungen wie Bänderrisse oder Frakturen mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen können. 

Der Zeitpunkt, um wieder mit dem Sport zu beginnen, variiert. Es ist wichtig, symptomfrei zu sein und die volle Beweglichkeit und Stärke zurückgewonnen zu haben. Eine Rücksprache mit dem Arzt oder Physiotherapeuten ist ratsam, um den besten Zeitpunkt festzulegen.

Sportarten wie Fußball, Basketball, American Football, Skifahren und Kampfsportarten haben ein höheres Verletzungsrisiko aufgrund der intensiven körperlichen Belastung und der möglichen Kontaktverletzungen.

Eine akute Verletzung tritt plötzlich auf, meist durch ein spezifisches Ereignis, wie einen Sturz oder Schlag. Symptome sind oft starke Schmerzen, Schwellung und Bewegungseinschränkungen. Eine chronische Verletzung hingegen entwickelt sich über einen längeren Zeitraum, häufig durch wiederholte Überlastung oder falsche Bewegungsmuster. Symptome sind anhaltende Schmerzen und Unbehagen, die sich mit der Zeit verschlimmern.

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