Weisheitszähne: Das müssen Sie wissen!

Dr. Schlotmann

Weisheitszähne: Von Durchbruch bis Entfernung – kompakt erklärt 

Weisheitszähne, auch bekannt als dritte Molaren, sind die letzten Zähne, die im Gebiss erscheinen. Sie sind Gegenstand zahlreicher Fragen und sagenumwobenen Mythen. Wir verraten Ihnen alles über ihre Funktion, ihren Durchbruch und mögliche Probleme, die sie verursachen können. Außerdem erfahren Sie, wann und warum es möglicherweise notwendig ist, sie entfernen zu lassen.  

Das Wichtigste in Kürze   

  • Weisheitszähne wachsen oft untypisch, schräg im Kiefer oder behindern andere Zähne. 
  • Sie verursachen unter anderem: Karies, Druck, Schmerzen, Entzündungen. 
  • Die Entscheidung über Erhalt, Behandlung oder Entfernung sollte vom Zahnarzt getroffen werden. 

Was sind Weisheitszähne? 

Ein Weisheitszahn ist der letzte der großen Backenzähne, der normalerweise zwischen dem 17. und 25. Lebensjahr durchbricht. Auch bekannt als der dritte Molar, befinden sich Weisheitszähne ganz hinten im Mund, jeweils zwei oben und zwei unten. Ihren Namen erhalten sie aufgrund ihres Auftretens im späten Teenager- oder frühen Erwachsenenalter, wenn eine Person vermeintlich „weise“ oder erwachsen ist. 

Weisheitszähne sind evolutionäre Überreste aus Zeiten, als unsere Vorfahren eine grobkörnigere Ernährung hatten und mehr Zahnverschleiß auftrat. Heutzutage sind Weisheitszähne oft überflüssig und können beispielsweise Zahnverdrängung, Karies, Entzündungen oder Zahnschmerzen verursachen. 

Auslöser für die häufigsten Beschwerden 

Weisheitszähne können verschiedene Probleme verursachen, wenn im Kiefer nicht genügend Platz vorhanden ist: 

  • Sie sind schwer zu reinigen, was zu schnellerer Kariesbildung führt und oft eine Entfernung erforderlich macht. 
  • Teilweise durchgebrochene Weisheitszähne können Bakterien eindringen lassen, die Karies und Zahnfleischentzündungen verursachen. 
  • Ein eingeschränktes Wachstum der Weisheitszähne kann Abszesse und Druckschmerzen verursachen. 
  • Ein durchbrechender Weisheitszahn kann leichte bis starke Schmerzen und Entzündungsreaktionen hervorrufen. 

Wann sollten Weisheitszähne entfernt werden? 

Es wird oft nur zur Weisheitszahnentfernung geraten, wenn Probleme auftreten oder diese absehbar sind. Es gibt keine nachgewiesenen gesundheitlichen Vorteile, sich beschwerdefreie, gesunde Weisheitszähne ziehen zu lassen. Die Entfernung ist zudem unangenehm und kann Nebenwirkungen haben. 

Wenn Sie Schmerzen im Bereich der Weisheitszähne oder des Kiefers verspüren, können dies Anzeichen für eine erforderliche Entfernung der Weisheitszähne sein. Zudem sollten Entzündungen im Zahnfleisch um die Weisheitszähne herum sowie Schwierigkeiten beim Öffnen des Mundes oder beim Kauen ernst genommen werden.  

Infektionen im Bereich der Weisheitszähne oder eine Abszessbildung können Hinweise auf eine notwendige Entfernung sein, ebenso wie die Verdrängung anderer Zähne oder Fehlstellungen aufgrund des Wachstums der Weisheitszähne. Wenn Ihr Zahnarzt oder Kieferorthopäde nach Röntgenuntersuchungen oder klinischen Untersuchungen die Entfernung der Weisheitszähne empfiehlt, sollten Sie dies ernst nehmen. 

Welche Gründe sprechen für die Entfernung von Weisheitszähnen?  

 

Die Entfernung von Weisheitszähnen kann dazu beitragen, potenzielle Probleme zu verhindern: 

  • Andere Zähne schützen: Ein Weisheitszahn kann einen benachbarten Backenzahn beschädigen oder das Infektionsrisiko erhöhen. 
  • Bissstörungen reduzieren: Der dritte Molar kann den Biss stören und Beschwerden beim Kauen und Schlucken verursachen. 
  • Zahnverschiebungen vermeiden: Die Entwicklung eines Weisheitszahns kann zu Verschiebungen anderer Zähne führen, die eine kieferorthopädische Behandlung erfordern. 
  • Kiefergelenkserkrankungen verringern: Probleme mit dem Kiefergelenk können mit Weisheitszähnen in Verbindung gebracht werden. 
  • Geringeres Risiko der Abszessbildung: Um einen Weisheitszahn kann sich ein Abszess bilden, der den Kieferknochen, die Zähne und die Nerven schädigen kann. 
  • Kariesrisiko reduzieren: Weisheitszähne haben möglicherweise ein höheres Kariesrisiko aufgrund ihrer schwierigeren Reinigung und des erhöhten Risikos für Nahrungsreste und Bakterienansammlungen. 
Behandlungsraum bei Dr. Schlotmann. Hier werden Weisheitszähne entfernt.

Welche Betäubung ist bei Weisheitszahn-OPs besser: Lokalanästhesie oder Vollnarkose? 

Bei komplexen Eingriffen, die über die lokale Betäubung hinausgehen, kann bei einer Weisheitszahn-OP auch eine Vollnarkose in Betracht gezogen werden. Die Narkose ist zudem für den Fall eine Option, wenn alle vier Weisheitszähne auf einmal gezogen werden. Da eine Vollnarkose immer mit einem höheren medizinischen Risiko verbunden ist, sind in jedem Fall eine gründliche Aufklärung und Überwachung des Patienten während und nach dem Eingriff wichtig. 

Hausmittel gegen schmerzende Weisheitszähne

Bevor Sie einen Zahnarzt aufsuchen, um die Ursache zu klären, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen: 

  • Schonung und Mundhygiene: Schonen Sie den betroffenen Bereich und vermeiden Sie das Kauen auf der betroffenen Seite. Eine gründliche Mundhygiene ist wichtig, um Infektionen vorzubeugen. Verwenden Sie gegebenenfalls eine weiche Zahnbürste. 
  • Kühlen: Legen Sie ein kaltes, feuchtes Tuch oder einen Eisbeutel auf die schmerzende Stelle im Mund, um Schwellungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. 
  • Mundspülung: Spülen Sie den Mund mit lauwarmem Salzwasser, um die Mundhöhle zu desinfizieren und vorübergehend Beschwerden zu lindern. 
  • Schmerzmittel: Nehmen Sie rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol ein, um Schmerzen und Entzündungen zu mindern. 
  • Weiche Kost: Vermeiden Sie harte oder klebrige Nahrungsmittel, die den Weisheitszahn reizen könnten – bevorzugen Sie stattdessen weiche Nahrungsmittel, die das Kauen erleichtern und die Wundheilung nicht stören. 

Danach ist es ratsam, einen Zahnarzt aufzusuchen, um den Zustand des Weisheitszahns zu beurteilen und festzustellen, ob es erforderlich ist, die Weisheitszähne ziehen zu lassen oder ob andere Behandlungsmöglichkeiten bestehen. 

Schmerzfreies Lächeln: Durch rechtzeitiges Handeln Weisheitszahnprobleme verhindern

Eine frühzeitige Diagnose und gegebenenfalls eine rechtzeitige Entfernung der Weiheitszähne können schwerwiegende Komplikationen verhindern. Daher ist es ratsam, regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen durchführen zu lassen und bei auftretenden Symptomen sofort ärztlichen Rat einzuholen. 

 

FAQ

Typische Anzeichen sind Schmerzen, Entzündungen, Schwierigkeiten beim Kauen, Infektionen, Abszessbildung, Verdrängung anderer Zähne, Fehlstellungen oder auch die Empfehlungen des Zahnarztes. 

Wenn Weisheitszähne nicht entfernt werden, können Probleme wie Schmerzen, Entzündungen, Zahnverschiebungen und sogar Zysten auftreten. Wenn Ihr Zahnarzt bestätigt, dass Ihre Weisheitszähne unbedenklich sind, können sie normalerweise lebenslang im Kiefer verbleiben, ohne dass Probleme auftreten. Sollten Sie jedoch Zweifel haben, ist es ratsam sich zur Sicherheit an Ihren Zahnarzt zu wenden, um potenzielle gesundheitliche Risiken auszuschließen. 

Die Erholungszeit nach der Entfernung von Weisheitszähnen variiert je nach individuellem Heilungsverlauf, kann aber in der Regel etwa ein bis zwei Wochen dauern. In den ersten Tagen nach dem Eingriff können Schwellungen und leichte Beschwerden auftreten, die jedoch mit entsprechender Pflege und Ruhe schnell abklingen. Es ist wichtig, den Anweisungen des Zahnarztes oder Kieferorthopäden zu folgen und sich ausreichend zu schonen, um eine reibungslose Genesung zu fördern.

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